Das Heiligtum Virxe de Nosa Señora da Barca ist einer der ältesten Wallfahrtsorte Galiciens. Der Legende nach soll die Jungfrau mit einem Steinboot hierhergekommen sein, um dem Apostel Jakobus für seine Evangelisierungsaufgabe Mut zuzusprechen. Die Überreste des Schiffes befinden sich zwischen den großen Granitblöcken im Meer neben dem Heiligtum. Einer davon ist A Pedra dos Cadrís, durch den das ursprüngliche Boot symbolisch dargestellt wird. Gemäß eines uralten Ritus müssen die Wallfahrer neunmal unter ihm hindurchgehen, um vom Rheuma geheilt zu werden. Ein anderer Stein, A Pedra de Abalar, gilt als Symbol für das Segel. Mit etwas Geduld kann man ihn zum Wippen bringen. Wenngleich behauptet wird, nur Menschen ohne Sünde könnten ihn in Bewegung setzen. Der dritte Stein, A Pedra do Temón, steht für das Steuerrad des Schiffes. Ihnen allen werden bestimmte Heilwirkungen zugesprochen.<br />
Die Pilgerfahrt Nosa Señora da Barca ist eine der meistbesuchten Galiciens und wie gewöhnlich besteht sie aus einer Mischung aus Religiosität, heidnischen Riten, Picknick im Freien und Volksfest. Ab Samstag ist der Weg zum Heiligtum eine unablässige Prozession von Menschen - viele von ihnen kommen zu Fuß aus ihren Ortschaften. Überall werden Feststände aufgebaut. Bei Dudelsack- und Tamburinmusik genießen die Wallfahrer das Essen im Freien. Am Abend wird im Dorf weitergefeiert und am Sonntagmorgen finden sich die Gläubigen vor dem Heiligtum zu einer Messe unter freiem Himmel ein. Zum Abschluss führt die Prozession in den Ort. Dort wird das Wasser gesegnet und das Fest klingt beim ohrenbetäubenden Lärm von Feuerwerkskörpern und Knallfröschen aus.<br /><br />
<strong> Besonderer Hinweis: </strong> Der Brauch verlangt die Erfüllung der Riten der Steine, A Pedra dos Cadrís und A Pedra de Abalar, denen verschiedene Heilwirkungen zugesprochen werden.