Es ist sicherlich nicht übertrieben zu behaupten, dass Ancares und Courel das größte grüne Reservat Galiciens darstellen. Wölfe, Wildschweine, Füchse und Rehe sind nur einige der Tiere, die Sie hier finden können wenn Sie sich für einen dieser Wege entscheiden. Selbst die Spuren eines Bären oder einen Auerhahn zu entdecken, ist hier nicht unmöglich.

Sowohl Ancares wie O Courel bieten unzählige Routen, die Berge und Täler durchqueren und sich zwischen Kastanien, Eichen, Birken und sogar Steineichen winden.

Als Einstieg empfehlen wir Ihnen fünf der emblematischsten Wälder dieses Naturschutzgebiets zu entdecken: der einzigartige Aciñeiral de Cruzul (Becerreá), der Souto de Agüeira (As Nogais), die wunderschöne Devesa de Rogueira (Seoane do Courel) und den magischen Bosque de Cabana Vella (Cervantes). Lassen Sie sich auf keinen Fall die Gelegenheit entgehen, die Naturlehrzentren von Degrada und Moreda zu besuchen, um mehr Information über die Gebiete einzuholen, die Sie erwandern werden und in die Sie sich mit Sicherheit verlieben werden.

In der Geodestination Ancares-Courel, jedoch etwas nördlicher, liegt der sechste Wald, den wir Ihnen empfehlen möchten: die uralte Fraga da Marronda (Baleira), in der Sie die am westlichsten gelegenen Buchen von Südeuropa finden, die hier neben Eichen, Kastanien und Stechpalmen wachsen. Genießen Sie Ihr Erlebnis mit den Wäldern Galiciens in vollen Zügen!
 

Wo Bären, Wölfe und Auerhähne zuhause sind

Os Ancares

Es wird nicht einfach sein, auf unserer Route durch Os Ancares einen Bären zu finden, aber es ist nicht unmöglich. Laut Aussagen der Stiftung für den Braunbären Fundación Oso Pardo, ist dieser Sohlengänger im 21. Jh. in die Berge von Lugo zurückgekehrt und fühlt sich in ihren Wäldern äußerst wohl. In diesem Gebirge gibt es aber auch andere emblematische Bewohner wie der Wolf und der Auerhahn. Os Ancares ist stolz auf seine bezaubernde Berglandschaft und großzügige Natur, muss aber im Winter strenge Kälte und Schnee erdulden. In einigen seiner Dörfer sind noch vorrömische Bauwerke – Pallozas – erhalten, die bis vor einigen Jahren sogar noch bewohnt waren.

Alle Winkel dieser Wälder haben einen ganz besonderen Zauber inne: So bietet uns die Natur hier zum Beispiel die große hohle Eiche, die jedes Jahr erblüht oder die Stechpalme, die im Winter die verschneite Landschaft mit roten Tupfen sprenkelt. Obwohl es viele Wälder sind, denen Os Ancares ihre bunten Farben verdankt, so möchten wir Ihnen zum Einstieg insbesondere einen empfehlen: Cabana Vella.

Die Waldroute A Cabana Vella
AusgangspunktArt der RouteKmDauer ca.Schwierigkeitsgrad beim WandernSchwierigkeitsgrad bei der Orientierung
Degrada (Cervantes)Rundweg17,635 Std. 30 min.mittelmittel-hoch
PROFIL: Erfahrene Wanderer, die Karten lesen können und Orientierungsvermögen besitzen

Die Freude, Os Ancares über diesen Wanderweg zu erkunden, wird Sie bis zu einem kleinen Weiler namens Degrada,in der Gemeinde Cervantes bringen. Hinter der legendären Herberge des Club Ancares, encontraréis el Centro de Interpretación de la Naturaleza, finden Sie das Besucherzentrum Centro de Interpretación da Natureza, ein geeigneter Ausgangspunkt, an dem Sie die für diesen Tag erforderliche Information abholen können.

Es lohnt sich langsam zu gehen, mit allen Sinnen auf Habacht, um alles wahrzunehmen, was uns der Wald beschert. Wer weiß, vielleicht haben wir das Glück und können die Stimme des Auerhahns bei seinem Balzgesang hören, wenn er um seine Liebste wirbt.

Hier beginnt eine Route, die eher einer Reise gleicht: Wir kehren in eine Zeit zurück, in der die Wälder magische und geheimnisvolle Orte waren, wie uns der Bosque de Cabana Vella beweisen wird, sobald er uns Eintritt in diese Epoche gewährt. Die Route ist zwar nicht ausgeschildert, aber keine Angst, bei günstigen Wetterverhältnissen ist es leicht sich zu orientieren. Machen Sie sich auf den Weg, der am unteren Teil des Parkplatzes am Club Ancares sanft aufwärts führt.

Bald kommen Sie an eine Gabelung, an der Sie sich links halten müssen, in Richtung Pico dos Tres Bispos. Nach etwa 5,5 km vom Ausgangspunkt erreichen Sie die Alm dieses Berges. An dieser Stelle endet der Weg und geht in einen schmalen Pfad über, der mutig in einen dichten Wald zu Ihrer Rechten eindringt. Aber Achtung an alle Abenteuerlustigen! Diese haben die Möglichkeit, einen Abstecher von etwa einer Stunde zu machen, um die Route zu den Gipfeln des Pico dos Tres Bispos zu erklimmen. Die Route ist ein wenig länger und härter, lohnt sich aber allemal, denn der Einsatz wird mit einem atemberaubenden Ausblick belohnt.

Wieder an der Alm, müssen Sie den Pfad rechts finden, der bergauf führt, jedoch vielleicht der schwierigste Abschnitt dieser Tour ist, denn sowohl im Winter, bei Schnee, wie auch im Frühjahr, wenn die Vegetation üppig ist, kann es sein, dass Sie ihn nicht so leicht finden. Achten Sie also auf die Wanderkarte!

Sobald Sie sich orientiert haben, geht es auf dem Pfad unter den Bäumen längs bis zur Golada da Vara. Dort verlassen Sie den Naturpfad und nehmen einen neuen Weg zu Ihrer Rechten, der Sie schließlich durch den zauberhaften Bosque de Cabana Vella und wieder zum Ausgangspunkt führt.

Der Wald unserer Vorfahren

Fraga da Marronda

Im hoch gelegenen Teil der Gemeinde Baleira, in der Provinz Lugo, finden Sie einen außergewöhnlichen Wald, in dem die am westlichsten gelegenen Buchen Europas wachsen. Die jahreszeitlich bedingte Metamorphose bietet uns von goldenem Herbst, über die Nacktheit des Winters bis hin zum Frühjahr, der das Licht, das bis ins Innere de Waldes dringt, leuchtend grün färbt.

Der Mensch hat sich an das gebirgige und waldige Medium angepasst, indem er mit ihm verschmolzen ist. Dies wird deutlich, wenn Sie einem ausgeschilderten Pfad folgen und diese Spuren in Form von Brücken, Mühlen, Hórreos (Kornspeicher) und anderen Bauten entdecken. Unsere Schritte führen uns bis zur Quelle des Río Eo, der sich durch die Berge und diesen jahrhundertealten Wald bis zum Kantabrischen Meer seinen Weg öffnet.

Das Licht und die Farben, immer im Wechsel, bitten uns, den Wald erneut zu durchlaufen und aus einem neuen Blickwinkel neu zu entdecken.

Route der Fraga da Marronda
AusgangspunktArt der RouteKmDauer ca.Schwierigkeitsgrad beim WandernSchwierigkeitsgrad bei der Orientierung
Freizeitgebiet A CortevellaLinear20 (hin und zurück)5 Std. 30 Min.mittelniedrig
PROFIL: Gelegenheitswanderer

Die Fraga da Marronda ist berühmt, da sie die Wiege des Río Eo ist. Sie verfügt über eine perfekt markierte Strecke, die Sie auf ihrem ersten Abschnitt in einen kolossalen Galeriewald bringt, der sich an den Fluss und seine Zuflüsse schmiegt. Wir schlagen vor, die Route, um die „Fraga“ zu erforschen, im Freizeitgebiet von A Cortevella zu beginnen.

A Marronda beherbergt alle für einen Primärwald („Fraga“) typischen Bäume: Eichen, Birken, Kastanien, Ebereschen, Stechpalmen oder Haselnusssträucher. Hier sind besonders die Buchen zu erwähnen, die dieser Waldlandschaft eine ganz persönliche Note verleihen.

Die Anfahrt erfolgt über die Straße, die von O Cádavo-Baleira nach Meira führt. Auf dem Weg kommen Sie an Fonteo vorbei, wo es sich lohnt einen kurzen Halt zu machen, um die Quelle de Río Eo zu besuchen, der direkt an der Straße entspringt. Von Fonteo fahren Sie weiter bis A Muíña. Hier gibt es eine Abzweigung rechts in Richtung Martín, entlang einer spektakulären Straße inmitten üppiger Wälder mit winzigen Ortschaften. Nach Martín achten Sie bitte auf die Abzweigung nach rechts in Richtung A Cortevella.

Unser Vorschlag gehört zur offiziell anerkannten PR-G 145, die vorschriftsmäßig ausgeschildert ist und Ihnen den Streckenverlauf flussaufwärts anzeigt.  

Mitten im Wald stoßen wir auf zahlreiche Zeugen menschlicher Anwesenheit. Neben verlassenen Häusern und Hórreos in der Gegend von A Cabreira sehen wir Brücken, Trockenanlagen sowie die eine oder andere Mühle, die uns daran erinnern, dass diese Wege durch Menschen entstanden sind, die den Wald zum Lebensunterhalt bewirtschafteten. Sie werden ebenfalls zur Capela da Pastora und der Ponte de San Paio kommen. Wir schlagen Ihnen vor, an diesem Punkt um- und zum Ausgangspunkt zurückzukehren, obwohl, wer Lust und Ausdauer hat, diese wunderschöne Landschaft weiter zu erforschen, dem steht immer die Option zur Verfügung, die PR-G 145 komplett zu erlaufen.

Der verwunschene Wald

Cruzul und Agüeira

An der Ostseite, die Steineichen von Cruzul. Auf der Westseite, die sogenannten „Soutos“ (Kastanienwälder) von Agüeira. Eine Reise durch die Geschichte der Natur Galiciens.

Im Herzen des feuchten Galiciens ist ein Steineichenwald eher eine Rarität. Aber es gibt sie. Der Encinar de Cruzul ist jedoch anders. Uneinheitlich, kompakt, in seinem Innern lassen die Bäume den Wald nicht sehen. Moos und Flechten dekorieren die Stämme, um uns daran zu erinnern, dass wir uns in Galicien befinden. Es gibt hier weder „Dehesas“ (Weideflächen), noch iberische Schweine. Hier finden wir Steinkäuze, Schleiereulen, Kröten und „Meigas“ (Magier). Cruzul ist ein verwunschener Wald.

Im Land der Kastanienbäume gibt es Legenden, die von den heilenden Kräften dieser riesigen Bäume erzählen. Mittel gegen Gicht oder Rheuma. Gegen Traurigkeit. Gegen Bauchschmerzen. Und zum Aufmuntern ... der Pollen der Kastanien, das Stärkungsmittel par excellence. Viele Jahre lang dienten die „Soutos“ dazu, die Bewohner dieser Gegend vor dem Hunger zu bewahren. Und so erzählt es uns diese Landschaft. Es gibt Pfade und Wege, die durch den Wald führen, um seine Kastanien zu sammeln. Die Stämme dieser Bäume haben durch das jahrelange Beschneiden ihre Form erhalten.

Und dort, wo der Mensch nicht hingelangt, recken sich hohe, geradwüchsige Kastanien in den Himmel, auf der Suche nach Licht an diesen schattigen Hängen. Die schönsten Kinder des Waldes; die breitesten und ergiebigsten Partner des Menschen.

Route des Cruzul
AusgangspunktArt der RouteKmDauer ca.Schwierigkeitsgrad beim WandernSchwierigkeitsgrad bei der Orientierung
Morcelle (Becerreá)Linear2 (hin und zurück)1 Std.niedrigmittel-niedrig
PROFIL: Für alle Wanderer geeignet
Route des Agüeira
AusgangspunktArt der RouteKmDauer ca.Schwierigkeitsgrad beim WandernSchwierigkeitsgrad bei der Orientierung
Cormes (Becerreá)Linear3 (hin und zurück)2 Std.niedrigmittel-niedrig
PROFIL: Für alle Wanderer geeignet

Vor Beginn der Wanderung sollten Sie wissen, dass es keine ausgeschilderten Routen gibt, um diese beiden Gebiete kennenzulernen, sodass Sie besonders auf die Karte und Hinweise achten müssen. An einigen Punkten werden Sie entscheiden müssen, wie weit Sie in den Wald dringen wollen. Daher empfehlen wir Ihnen, vorsichtig zu sein und ganz in Ruhe die Schönheit und Einzigartigkeit dieser Umgebung zu genießen. Die von uns erstellten Routen in diese Wälder sind einfach, wenn Sie jedoch etwas vertiefen möchten, vergessen Sie nicht, dass es ein attraktives Angebot touristischer Pakete gibt, um sie in Begleitung eines professionellen Führers genauer kennenzulernen.

Wir schlagen Ihnen einen Hin- und Rückweg vor.

Am besten erkunden Sie diese beiden Naturschätze, indem Sie dem Pfad folgen, der kurz vor dem Weiler Morcelle beginnt, wenige Kilometer von Becerreá entfernt. Achtung! Der Hinweis, um den Anfangspunkt dieser Route zu identifizieren ist ein Schild, das auf den Eingang zu einer Mine hindeutet. Hier können Sie Ihr Auto abstellen und in den Steineichenwald von Cruzul wandern. Sowohl der Karte zu folgen, wie auch den Weg bergab und den Zugang zum Wald zu erkennen, ist ganz einfach.

Sobald Sie sich im Steineichenwald befinden, denken Sie daran, dass Sie sich auf unebenem, abschüssigem Grund bewegen, mit glitschigen Flechten, die uns den einen oder anderen Ausrutscher bereiten können.

Um Ihr Erlebnis abzurunden, erwartet Sie nach Cruzul der Souto de Agüeira. Der Pfad, der in diesen Wald führt beginnt im malerischen Weiler Cormes an derselben Straße, die von Morcelle kommt. In Cormes steigt die Route stetig bis nach A Ferrería an. Der Kastanienwald bietet ein wunderschönes Farbenspiel und privilegierte Aussichten auf das Tal. Nutzen Sie die Gelegenheit und besuchen Sie die Ermita de Santo Estevo und Casa Boado. Dieses Mal orientieren Sie sich am unteren Brunnen, an dem ein Schild den Weg nach A Ferrería anzeigt. Folgen Sie diesem Weg, der Sie mitten in den Wald und von dort auf die alte N-VI Straße führt.

Der schönste Wald überhaupt.

Devesa da Rogueira

Die Serra do Courel ist ein riesiges grünes Reservat. In seinen Bergen und Tälern treffen wir auf die größte pflanzliche Vielfalt Galiciens. Und hier ist es, wo sich unsere schönste Waldlandschaft, die Devesa da Rogueira versteckt.

Hier wechseln sich Buchen mit Eiben, Eichen, Ebereschen, Ahornbäumen und Kastanien ab. Ein wahres Paradies für Botaniker und Liebhaber der Natur. Die Pfade, die dieses Gebiet durchqueren, führen uns durch eine farbenfrohe Landschaft, voller Leben, die man unbedingt besucht haben muss. Diese Wälder faszinieren und verzaubern jeden, der sie betritt. Die grüne Decke, die die Berge hochklettert, reicht bis an einen Gletschersee, der einen fantastischen Ausblick gewährt. Ein Stückchen weiter oben erreichen wir den Pico Formigueiros und somit den Himmel.

 

Die Möglichkeiten, die uns dieser große Wald beschert, sind unendlich; unsere Erfahrung, einmalig!

 

Route der Devesa da Rogueira
AusgangspunktArt der RouteKmDauer ca.Schwierigkeitsgrad beim WandernSchwierigkeitsgrad bei der Orientierung
Alto do Couto (Folgoso do Courel)Linear8,8 (hin und zurück)3 Std. 15 min.mittelmittel
PROFIL: Gelegenheitswanderer

Wir stellen Ihnen die beste Option vor, um diesen beeindruckenden Wald kennenzulernen. Hier steht Ihnen das Naturlehrzentrum Aula de Natureza de Moreda in Seoane do Courel zur Verfügung, wo Sie Karten überprüfen, sich orientieren und Information erhalten können. Ein wichtiges Detail, wenn es darum geht, einen neuen Ort zu entdecken.

Die Strecke wird Ihnen kurz vorkommen und wenn Sie wieder am Alto do Couto ankommen, werden Sie sich dabei ertappen, wie Sie bereits am Überlegen sind, wann Sie wiederkommen ... Denn O Courel überrascht immer aufs Neue. Selbst wenn Sie hundert Mal kommen.

Obwohl Sie eine schöne Route vom Naturlehrzentrum bis nach Fontes do Cervo machen können, empfehlen wir Ihnen eine etwas einfachere Alternative, die sich für jeden Wanderer eignet. Sie sollten mit dem Auto bis zum Alto do Couto fahren, der sich auf 1.311 Höhenmetern befindet, auf der Verbindungsstraße von Seoane und Visuña. Am eigentlichen Pass geht ein Weg ab, der in den Wald führt. Es handelt sich um einen fast ebenen Pfad, auf dem sich Aussichtspunkte über das gesamte Tal mit Blicken auf den Wald und zauberhaften Eckchen abwechseln, an denen wunderschöne alte Bäume wachsen und die von Wildbächen durchquert und Kaskaden gesäumt sind. Folgen Sie diesem Weg, so gelangen Sie an die Fontes do Cervo, jedoch weniger müde. Ab den Quellen durchqueren Sie den Wald auf dem einzigen Weg, bis zum Miradoiro Polín, von dem aus Sie ganz in Ruhe die Aussicht genießen sollten, bevor Sie sich wieder auf den Rückweg machen.

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