16. Jahrhundert ...
Nachdem der Herkulesturm im Mittelalter als Wehranlage und Steinbruch diente, so begann ab dem 16. Jh. ein langsamer Prozess der Erhaltung und der Wiedergewinnung seiner Aufgabe als Leuchtturm. Im 16. Jh. war der Turm, der unter dem Namen Castillo Viejo oder Torre del Faro bekannt war, dank seiner in den Ozean ragenden Lage, nach wie vor eine Warte, um bei eventuellen Gefahren oder Angriffen von Meeresseite her Alarm zu schlagen. Dieser Wachposten unterlag der Verantwortung des Rathauses der Stadt, das das Personal bezahlte, das Tag und Nacht diese Aufgabe übernahm. Den Ausgrabungen und erhaltenen Schriften zufolge war der Turm von einem kleinen Graben und einer mit einer Dornmauer verstärkten Brustwehr umgeben. Die Wache im Turm wurde von Seeleuten oder in den Ruhestand versetzten Marinesoldaten ausgeübt; von ihnen fand man bei den Ausgrabungen Reste von Pfeifen aus weißer Keramik und Knöpfe in Form von Beinplättchen mit runden Löchern, Zeugen ihrer alltäglichen Aktivitäten am Fuße des Turms.
Ebenfalls in dieser Epoche begann das Rathaus von A Coruña den Schutz des Turms zu veranlassen und verbot im Jahr 1553 den Abbau der Durchbinder und Steine. Zur gleichen Zeit gab es die erforderlichen Reparaturarbeiten in Auftrag, um die Struktur und die Holztreppe, die den Turm hochführte, zu sichern.
17. Jahrhundert ...
Nachdem der Herkulesturm im Mittelalter als Wehranlage und Steinbruch gedient hatte, übernahm der Turm Ende des 17. Jh. wieder seine Aufgabe als Leuchtturm.
Ab Ende des 17. Jh. übernahm der Herkulesturm wieder seine Funktion als Leuchtturm. Im Jahr 1684 veranlasste der Statthalter und Gouverneur sowie Generaloberst des Königreichs Galicien, der Herzog von Uceda, den Bau einer Holztreppe im Innern, die den Zugang zum oberen Teil des Turms erlaubte. Dazu wurden die römischen Tonnengewölbe, die die drei Etagen des Turms voneinander trennten, perforiert. Auf der Nordseite wurde ein kleiner Balkon installiert, um die Wache zu erleichtern.
Die Konsule von England, Holland und Flandern nahmen den neuen Zugang zum Anlass auf ihre Kosten den Bau zweier kleiner Steintürme auf der Turmspitze in Auftrag zu geben, mit je einer Laterne, die aus drei Öllampen bestehen sollten, die jede Nacht angezündet würden, um so der Schifffahrt zu helfen. Nachdem das Projekt vom Herzog von Uceda genehmigt und der Bau von dem Architekten Amaro Antúnez, aus La Coruña, vollendet worden war, nahm der Herkulesturm wieder seine ursprüngliche Funktion als Leuchtturm auf. Um für die Baukosten und die Erhaltung der beiden Laternen aufzukommen, wurde eine neue Steuer erhoben, die alle Schiffe, die in galicischen Häfen anlegten, zu entrichten hatten.
18. Jahrhundert ...
Bald sah man, dass die Laternen des Leuchtturms nicht ausreichten. Im 18. Jh. wurden verschiedene Versuche unternommen, den Turm zu verbessern und zu reparieren, wurden allerdings nie zu Ende gebracht. Nach und nach verschlechterten sich die Bedingungen: Zuerst funktionierte eine Laterne nicht mehr, dann, 1769, zerstörte ein Blitz die andere. Übergangsweise wurden drei tragbare Laternen installiert, die jedoch bei schlechtem Wetter nicht angezündet werden konnten. Der kontinuierliche Verfall und die Gefahr, dass der Turm einstürzen könnte, erforderte dringend eine Generalüberholung, diese konnte aber aufgrund der mangelnden Geldmittel nicht durchgeführt werden.