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A MIÑA VIAXE
Die Sierra de O Suído und die Sierra de O Cando bilden den südlichen Sektor der so genannten Dorsal Galega, einer Gebirgskette, die das Inland Galiciens in Nord-Süd-Richtung durchquert. Mit einer privilegierten Lage, auf halbem Weg zwischen O Ribeiro und den Rias Baixas, überraschen diese Berge mit ihrer Landschaft, ihrem einzigartigen natürlichen Erbe und ihren kulturellen Kontakten mit Amerika, die durch die vielen Auswanderer entstanden sind.
Avión ist eine kleine Gemeinde, die jedoch innerhalb Galiciens durchaus bekannt ist. Historisch gesehen, haben viele der Menschen aus diesen Tälern inmitten der Berge eine bessere Zukunft gesucht, indem sie ausgewandert sind, vor allem nach Mexiko. Die galicische Kolonie auf der anderen Seite des Atlantiks setzt sich mit den Nachkommen derer fort, die Avión verlassen haben, und erzeugt heute einen interessanten kulturellen und wirtschaftlichen Austausch, der die Gemeinde zu einem einzigartigen Ort macht. Hier machen sich die architektonischen, gastronomischen und sogar sprachlichen Einflüsse amerikanischen Ursprungs deutlich bemerkbar.
Avión ist der Ausgangspunkt unserer heutigen Route, die uns durch Eichenwälder und kleinere Ortschaften führt, eine typische Landschaft des galicischen Inlands. Nach einer Reihe von Abzweigungen in Abelenda markiert die Ankunft in Rodeiro den Beginn des Aufstiegs in die Sierra de O Suido.
Der Coto dos Xarotos ist ein Gipfel, der über 1000 Meter hoch ist. Er zeichnet sich vor allem durch seine steilen Hänge aus. Dies gilt besonders durch den Streckenabschnitt von Outeiro Malato mit seinen Haarnadelkurven. Auf dem Kamm markieren die Windkrafträder den höchsten Punkt des Gebirges.
Die klimatischen Besonderheiten der Gebirge von O Suído und O Cando lassen sich durch ihre geografische Lage erklären, da sie der erste Gebirgszug sind, bei dem die atlantischen Fronten durch die Mündungen der Rías und Flusstäler bis zu diesen steilen Hängen vordringen, was dieses Gebiet zum regenreichsten in ganz Galicien macht. Diese Bedingungen schaffen einen Lebensraum, in dem Felsen und Buschwerk in den höheren Lagen, Sümpfe und Feuchtgebiete in den Ebenen, dichte Wälder und einheimische Bäume an den Hängen und zahlreiche Flussläufe vorherrschen. Mittelgroße Flüsse, wie die Avia, der Verdugo, Oitavén oder die Tea entspringen diesen Gebirgszügen.
Die Ländereien von O Suído wurden in der Vergangenheit von der Abwanderung der Bewohner nach Amerika geprägt. Oft hat es diese Auswanderer an die Gegenden verschlagen, in die bereits ihre Vorfahren gegangen sind. So sind die Bewohner von Avión (Provinz Ourense) vornehmlich nach Mexiko ausgewandert, die von A Lama (Provinz Pontevedra) vor allem nach Brasilien.
Über die Umgebung von A Lama verlassen wir O Suído und sobald wir die Kapelle und den Eichenhain von As Ermidas erreichen, wechseln wir die Richtung und fahren jetzt nördlich auf die Sierra de O Cando zu. Mehrere Dörfer mit traditioneller Architektur führen uns durch as Flusstal des Verdugo bis nach A Barcia do Seixo.
Von hieraus geht es weiter über eine nicht asphaltierte Straße nach oben, wir sollten also besonders vorsichtig sein. Dennoch ist es die Mühe wert, denn sobald wir den Gipfel erreichen, liegt die „montaña mágica“ vor uns, der so genannte Zauberberg.
Der Eichenhain von Os Prados beschreibt einen sehr gut erhaltenen endemischen Wald, der sich zwischen den Dörfern Pigarzos und A Grifa in der Gemeinde A Lama erhebt.
Der Fluss A Xesta unterteilt das Gebiet und fließt hier mit mehreren Bächen, wie dem Batán, der Corcovada oder dem Xubancas zusammen. Dieses Feuchtgebiet und die dichten Eichenhaine bilden eine schöne Kulisse für die Ermita de Os Prados, einer beliebten Wallfahrtskapelle dieses Landkreises.
Die gesamte Umgebung eignet sich ideal für ausgedehnte Spaziergänge und ist auch der Ausgangspunkt für eine Wanderung, die bis zum Alto de O Suído führt. Dabei kommt man auch an einer alten Wolfsfalle vorbei, die früher genutzt wurde, um diese Tiere einzufangen.
Die Sierra de O Cando begeistert durch unzählige ökologische, landschaftliche und ästhetische Besonderheiten. Besonders beeindruckend ist dabei der Monte de O Seixo, ein Berg, der von den Bewohnern als magischer Berg verehrt wird. Die Cruz de O Seixo markiert den Eingang in die Sierra. Dahinter tauchen die ersten seltsam geformten Felsen auf, die teilweise eine ganz eigene Bedeutung haben: Portalén sieht aus wie eine Tür und gilt als Tor ins Jenseits. Dieses Tor öffnet sich nur einmal im Jahr, genauer gesagt am 1. November, Allerheiligen. Man muss das Tor von Norden nach Süden durchqueren und darauf achten, dass man von Süden nach Norden zurückkehrt, sonst besteht Gefahr, in der Welt der Toten gefangen zu bleiben. Der Marco de Vento (das Fenster des Windes) ist ein riesiger, mehr als fünf Meter hoher Granitfelsen, der wie ein Hita-Stein angeordnet ist, wie ein großer Menhir. Das megalithische Ensemble prägt eine von Wind und Wasser gebeutelte Gebirgslandschaft. Die Capilla de Santa Mariña, die sich in dem Grün des Gebirges hervorhebt, stellt einen Ort des Gebets für abgelegene Gemeinschaften dar.
Von verschiedenen Punkten innerhalb des Gebirges genießt man einen traumhaft schönen Ausblick. Der vom Mirador de las Tres Rías, dem Endpunkt unserer heutigen Route, ist aber besonders spektakulär. Von hier aus können Sie zwischen Windrädern und Vieh in der Ferne die Rias de Arousa, Pontevedra und Vigo ausmachen, an Tagen mit klarem Himmel auch die Puente de Rande oder sogar die Islas Cíes.
Der Nebel und die Feuchtigkeit bilden Teil des Charmes von O Suído. Dazu kommen dann noch die unterschiedlichen Texturen der Pflanzen in den Bergen und das Vieh, das hier frei auf den Wiesen grasen kann. Die Gesamtheit dieser Eindrücke macht diesen Ort zu einem der repräsentativsten der Gebirge im Herzen Galiciens.
Die Feuchtigkeit in den Höhenlagen sorgt dafür, dass hier das Vieh genug zu essen findet, weshalb es hier schon seit vielen Jahrhunderten zum Weiden heraufgetrieben wird.
Diese Art der Viehhaltung hat zum Bau von Chozos geführt, kleinen, einfachen Gebäuden, die in der Regel aus Granitsteinen errichtet und mit Schieferplatten gedeckt wurden. Sie bieten sowohl den Hirten als auch dem Vieh Unterschlupf, für das eigene Ställe eingerichtet wurden. Besonders häufig sieht man hier auch Mauern aus Schieferplatten, die die Weiden der einzelnen Familien voneinander abgrenzen und die „curros“ und „sesteiros“, in denen das Vieh untergebracht wurde.
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