Der Gebirgszug Serra do Courel, durch den der Río Lor fließt, ist ein Naturgebiet von außerordentlicher Schönheit, das keiner so bezaubernd zu beschreiben wusste wie der einheimische Schriftsteller Uxío Novoneyra in seinen Gedichten. Die höchsten Gipfel sind Formigueiros, Montouto und Pía Paxaro; Berge, wie sie wilder und lebendiger nicht sein können und die sich besonders gut für Wanderrouten und Spaß an der Natur eignen.

Von einer üppigen und abwechslungsreichen Vegetation überzogen, stehen hier Heidekraut und Eichen im Vordergrund und in den höheren Lagen, Steineichenwälder und andere autochthone Baumarten. Kastanien bewachsene Hänge rahmen die hiesigen Täler ein. In O Courel sind mehrere „Devesas“ (heimische Wälder) wie der von A Rogueira erwähnenswert, eines der schönsten und reichsten botanischen Reservate Galiciens.

Die Weiler des Gebirges bestehen aus kleinen äußerst charmanten Häusern aus Schiefer. Noch heute können in dieser Berggegend verschiedene „Pallozas“ (traditionelle Behausungen) besichtigt werden.

Eine Route durch O Courel ist wie eine Reise in der Zeit, die uns erlaubt, ein Galicien zu bewundern, das nach und nach verlischt.

Bei der Erwähnung dieses Naturgebiets, ist es unerlässlich, auf die Bedeutung der Kastanie hinzuweisen. Ihre Frucht war lange Zeit ein Grundnahrungsmittel der Bewohner dieser Gegend. Eine wichtige Zutat bei einer Vielzahl von Gerichten wie zum Beispiel Kastaniensuppe, Kastanien mit Speck oder Milch mit Kastanien. Es wurden aber nicht nur die Früchte, sondern der ganze Baum genutzt: die Blätter, um den Boden der Tierställe zu bedecken; das Holz und die Blüten, zur Honiggewinnung.

Die Route

Um die Serra do Courel kennenzulernen, sollten Sie drei Tage einplanen. Die Route hat einen niedrigen Schwierigkeitsgrad, wird im Wagen zurückgelegt und verfügt zudem über zwei kurze Wanderstrecken, damit Sie so einen besseren Einblick in diese urige und charmante Landschaft erhalten, in der die Natur das absolute Sagen hat. Die Zeitangaben sind ungefähr und können je nach Belieben verändert werden.

Anfahrt ...

  • Von der Stadt Lugo über die CG-2.2 und LU-633, die uns nach Samos führt, nachdem wir an A Pobra de San Xiao und Sarria vorbeigekommen sind.
  • Ab der N-VI, auf der Höhe von Pedrafita do Cebreiro biegen wir in Richtung O Cebreiro über die LU-634 ab und gelangen so via Pedrafita do Cebreiro nach Samos.

1. Tag

Diese Route durch die Serra do Courel kann je nach Belieben in Samos oder in O Cebreiro beginnen. Wir empfehlen, Samos als Ausgangspunkt zu wählen, wo wir das wunderschöne Mosteiro de San Xulián, besuchen, ein Kloster, das zur westgotischen Zeit von San Martiño de Dumio gegründet wurde und in verschiedenen Perioden gebaut wurde und Strukturen im Romanik-, Gotik-, Renaissance- und Barockstil zeigt. Dieser Tempel verfügt über eine Unterkunft, die sich ideal zur Stärkung und Erholung anbietet und wo eine göttliche Ruhe herrscht.

Zehn Kilometer von dieser Ortschaft entfernt, in Richtung O Cebreiro, auf dem so genannten Französischen Jakobsweg, liegt der Weiler Triacastela, erwartet. Im romanischen Stil erbaut wurde diese Kirche im 18. Jh. einer gründlichen Renovierung unterzogen. 11 km von Triacastela entfernt gelangen wir nach Fonfría mit der besonders interessanten Igrexa de San Xoán.Auch diese Pfarrkirche aus dem 16. Jh. wurde zu späteren Zeiten grundlegend umgebaut.

 

Fahren wir auf der Landstraße LU-633 weiter, gelangen wir zum Alto do Poio; eine wunderschöne von Wäldern umgebene Stelle. Von diesem Aussichtspunkt auf 1.337 m Höhe hat man einen Panoramablick auf die Serra do Rañadoiro und das Tal zu ihren Füßen. Auf dem Alto de San Roque, mit 1.270 Höhenmetern stoßen wir auf das Pilgerdenkmal.

In der gleichen Richtung, 23 km von Triacastela entfernt, erreichen wir einen Weiler namens Aldea do Cebreiro.Eine der Sehenswürdigkeiten, die ein absolutes Muss ist, ist das Heiligtum der Santa María A Real. Ein Tempel, der vom Grafen Aurillac gegründet und im 9. Jh. errichtet wurde, wobei er später wichtigen Umbauten unterzogen wurde.

Unbedingt einen Besuch wert ist auch das Museo Etnográfico, das in mehreren Pallozas untergebracht ist, die noch in ihrer Originalstruktur zu besichtigen sind. Diese Ortschaft ist aus verschiedenen Gründen sehr bekannt: von ihr aus wird der Französische Jakobsweg in Galicien betreten, ihre Monumente und landschaftliche Umgebung sind besonders reizvoll und die hier hergestellten Käse einfach köstlich. Jedes Jahr findet in diesem Gebirgszug eine Lobpreisungsmesse für dieses gastronomische Produkt statt.

2. Tag

Am zweiten Tag brechen wir nach Seoane do Courel auf. Es geht von O Cebreiro über die LU-633 in Richtung Samos und nach wenigen Kilometern, bei Hospital, biegen wir links ab und nehmen die Straße LU-651 in die Sierra.

In Seoane do Courel angekommen, am Kilometerstein 33 ab O Cebreiro finden wir ein Schild, das nach links die Orte Visuña und Romeor. anzeigt. Wir folgen ihm und kommen nach 4,8 km an eine Kreuzung, an der es rechts nach Visuña und Ferramulín. geht. Wenn wir jedoch geradeaus weiterfahren, ohne abzuzweigen, kommen wir an Millares vorbei und zu dem WeilerRomeor und zu einem römischen Tunnel-Aquädukt.

Ab hier muss der Besuch bei einem mittleren Schwierigkeitsgrad zu Fuß zurückgelegt werden. Der Weg geht 3 km entlang eines Baches, der ziemlich viel Wasser führt, weshalb es empfehlenswert ist, Stiefel und eine Taschenlampe mitzunehmen, da 200 m der Strecke, bis wir an den anderen Hang des Bergs gelangen, im Dämmerlicht liegen. Zurück geht es nach Millares, vorbei an Mostaz und an der Abzweigung dann in Richtung Visuña - Ferramulín. Auf dem Weg dorthin stoßen wir auf die Ruinen des Castelo do Carbedo, eine Burg, die auch Castelo de San Roque genannt wird. In dieser Gegend hat man einen atemberaubenden Blick auf die Wand des Monte Cido, die an einigen Stellen bis zu 950 m hoch ist und sanft abfällt.

Zehn Kilometer von Seoane do Courel entfernt, wenn wir zum Alto do Couto gelangen, geht rechts ein Weg ab, der uns zu Fuß zur Devesa da Rogueira. führt. An dieser Stelle unserer Route können wir das Dach von O Courel betrachten: den Gipfel Pico de Formigueiros. Gehen wir weiter so gelangen wird nach Visuña, wo bis vor kurzen noch zwei der hiesigen Mühlen in Betrieb waren, und nach Ferramulín (Km 20,3). Am ersten Anstieg nach Verlassen des Ortes sehen wir genau in der Kurve rechts das Schild, das uns den Weg hinunter zum Wasserfall namens Cascada de Vieiros (km 22,4) zeigt. Nach 1.200 Metern erreichen wir den Weiler Vieiros und nach weiteren acht Kilometern A Seara,einer der besterhaltenen Weiler von O Courel.

Von A Seara kommen wir an El Soldón vorbei und gehen weiter nach A Cruz de Outeiro (Km 40). An diesem Punkt geht es rechts durch das Gebirge, vorbei an Vilarbacú und wieder nach Seoane do Courel. Dieser Streckenabschnitt ist wegen seiner Unwegsamkeit nur im Geländewagen empfehlenswert. Ein Alternativweg führt nach Quiroga, vorbei an Bustelo de Fisteus. In Quiroga angekommen, beim Kilometer 49,4 von Seoane do Courel kommend, gehen wir über die LU-651 nach Folgoso do Courel. Bei Kilometer 12 kommen wir zum Alto do Boi, auf 1.061 Höhenmetern. An diesem Punkt angelangt, geht rechts ein Weg ab, der uns nach Pía Paxaro führt und nach links eine Abzweigung nach Vilar.Diese 3,2 km lange Straße gilt, obwohl sie asphaltiert ist, als gefährlich, da sie ein Gefälle von 16% hat. Fahrzeuge mit Anhänger und Busse dürfen hier nicht runterfahren.

In Vilar besuchen wir einen Ort mit einem Dutzend eng beieinander stehender Häuser, einige mit engsten Gassen und Schieferdächern. Wir durchqueren den Ort und folgen der Straße nach Froxán und Vilamor der uns durch einen „Souto“ mit hundertjährigen Kastanienbäumen bis zu dem an einem Mäander des Lor-Flusses gelegenen castro de Vilar, führt und dann zu der kleinen Ermita de San Roque. Entlang des Weges finden wir einen Vía Crucis mit etwa einen Meter hohen Holzkreuzen, die sehr typisch für diese Gegend sind. Ebenso einen Besuch wert ist die „Casa do Ferreiro“ mit einer einzigartigen ethnografischen Ausstellung von „Instrumenten und Apparaten“. Von Vilarführt die Straße nach Vilamor und Froxán

Wieder auf dem Weg am Alto do Boi, geht es über die LU-651 in Richtung Folgoso do Courel vorbei an Santa Eufemia. In Folgoso do Courel, 10,3 km vom Alto do Boi entfernt, stoßen wir wieder auf eine Abzweigung nach Froxán und Vilamor. Wir folgen dem Weg nach Seoane do Courel auf demselben Weg, um am nächsten Tag eine neue Etappe zu machen.
 

3. Tag

Auf unserer dritten Etappe starten wir in Seoane do Courel und unser Ziel ist die Ortschaft Samos.

Wir verlassen Seoane do Courel auf der Landstraße LU-651 und kommen nach 5,6 km in Ferrería Vella an. Weiter vorne biegen wir in Richtung Seceda ab, wo wir nach wenigen Gehminuten direkt in einer Kurve den castro da Torre, do século II-IV d.C., aus dem 2. bis 4. Jh. finden. In der gleichen Richtung kommen wir nach Seceda,eine Ortschaft, die dank eines Programms der Europäischen Union einer fantastischen Restaurierung unterzogen wird, das dieser seit vielen Jahren verlassenen Gegend wieder Leben eingeflößt hat.

Folgen wir der sich schlängelnden Straße, gelangen wir nach 14,2 km nach Caselas. Den nächsten Stop machen wir in A Ferrería (do Incio), (do Incio), ein charmanter Weiler, der auf einem Felsen errichtet wurde und in der Vergangenheit ein wichtiges Kurzentrum war. Das ehemalige Kurhaus befindet sich derzeit leider im Umbau. Ebenfalls einen Besuch wert ist die in der Nähe des Dorfes gelegene mineralmedizinische Quelle .

Wir folgen der Route und gelangen zur Pfarrgemeinde O Hospital und der Kirche des San Pedro Fiz, die einzige romanische, in Marmor errichtete Kirche Spaniens. Fast zwei Kilometer weiter sind wir bereits in A Cruz do Incio, der Hauptortschaft dieser Gemeinde. An diesem Punkt müssen wir zur Kirche der Santa María de Mao, abbiegen, in der die Kirchweih des Santo Eufrasio gefeiert wird, dem Bischof aus Andújar, dessen Überreste in diesem Tempel bestattet liegen. Zur Besichtigung müssen die Schlüssel in der Gaststätte „Casa Campo“ erbeten werden, da die Kirche außerhalb der Gottesdienste normalerweise geschlossen ist. Typisch hier ist der überdachte Friedhof um den Tempel herum.

Unsere Route endet wieder in Samos.

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