Ausgangspunkt dieses einwöchigen Abenteuers ist Tui. In O Grove gehen wir an Bord eines Katamarans, um dem See-/Flussweg durch die Ría de Arousa und auf dem Río Ulla zu folgen und der Ankunft der sterblichen Überreste des Apostels Jakobus in Galicien auf dem Seeweg zu gedenken. Von Padrón aus begeben wir uns auf den Jakobsweg nach Santiago.

Auf unserem Weg werden uns von Salz- und Süßwasser umspülte Ortschaften und Sehenswürdigkeiten begegnen, darunter eine Wehrkathedrale, mittelalterliche Brücken und sogar eine Gruppe von Getreidespeichern direkt am Meer.

Wir schlagen Ihnen eine aufregende Woche auf dem verlockenden Portugiesischen Weg von Tui nach Santiago vor. Auf unserem Weg stellen wir die Legende der „Traslatio“ (Überführung des Leichnams des Apostels Jakobus) auf einem interessanten See-/Flussweg nach, der die größte Ría Galiciens und den Flusslauf des Río Ulla hinauf führt. Dabei werden uns von Salz- und Süßwasser umspülte Ortschaften und Sehenswürdigkeiten begegnen, darunter eine Wehrkathedrale, mittelalterliche Brücken und sogar eine Gruppe von Getreidespeichern direkt am Meer.

Mehr Info...
- Provinzmuseum Pontevedra. www.museo.depo.es
- Kloster San Xoán de Poio. Telefon: (+34) 986 770 244 (Kloster)/(+34) 986 770 000 (Herberge)
- Museum für galicische Völkerkunde www.museodopobo.es
- Galicisches Zentrum für zeitgenössische Kunst (Santiago). www.cgac.org

 

Tag 1º

Zu Beginn unserer Seereise empfängt uns die zauberhafte Stadt Tui
 

Wir empfehlen, am frühen Nachmittag in Tui einzutreffen, das über die Autobahnen AP-9 und A-55 sowie die Nationalstraße N-550 und die Landstraße PO-552 erreichbar ist. Tui ist eine Stadt, deren Pracht und Schönheit noch durch die Flusslandschaft des Río Miño und ihre Grenzlage zu Portugal verstärkt wird.

Tui war bis 1833 eine der Hauptstädte Galiciens und besitzt die einzige Kathedrale der gesamten Provinz Pontevedra. Grund genug, um ein wenig durch die Straßen zu schlendern und die Stadt zu entdecken. Zuvor sollten Sie aber erst Ihre Unterkunft beziehen, die Sie aus dem umfangreichen Hotel- und Übernachtungsangebot gewählt haben. Prunkstück dieses Angebots ist der Parador (staatliches spanisches Touristenhotel), der sich einen Kilometer vom Stadtzentrum entfernt befindet, gegenüber der von Eiffel entworfenen Internationalen Brücke, die Spanien mit Portugal verbindet.

Wir beginnen unsere Besichtigung mit dem Aufstieg auf die Anhöhe, auf der sich die Stadt Tui erhebt. Beim Aufstieg durch die Straßenzüge der Rúa Canicoba, Rúa Entrefornos und Rúa do Corpo Santo oder beim Gang durch den Túnel de Encerradas scheint es, als wäre die Zeit im Mittelalter stehen geblieben. Letzterer ist ein gewölbter Durchgang unter dem Klarissenkloster, der die Oberstadt mit dem Bereich innerhalb der Stadtmauern verbindet. Die hier lebenden Nonnen kneten auch heute noch den Teig für die so genannten „pececitos“ (kleine Fischchen) von Hand, ein köstliches süßes Mandelgebäck. Ihr Rezept ist ein gut gehütetes Geheimnis, das die Klostermauern nicht verlässt. Jedoch hindert uns das nicht daran, die kleinen Leckerbissen zu probieren, da sie im Kloster sowie in verschiedenen Süßwarengeschäften verkauft werden.<

Die Mauern des Klarissenklosters hüten
das Geheimnis des Rezepts der „pececitos“,
ein köstliches süßes Mandelgebäck aus Tui.

Auf dem Stadthügel angekommen besichtigen wir die Kathedrale von Tui, ein herrliches Gebäude, das eine Mischung aus Kirche und Festung darstellt. Ihre Westpforte gehört verdientermaßen zu den schönsten der spanischen Gotik und bietet einige ungewöhnliche Darstellungen, wie zum Beispiel die Jungfrau Maria, die auf dem Bett liegend die Geburt Christi repräsentiert. Von diesem Punkt beherrscht die Stadt das zu Füßen liegende Flussbecken des Río Miño mit all seiner üppigen Vegetation, seinen Uferwäldern und fruchtbaren Tälern, die von Feldern und großen Weingärten überzogen sind.

Aal oder Lamprete, begleitet von Weinen aus O Rosal

Beim Abendessen sollte man nicht vergessen, dass Tui als „capital do meixón“ (Hauptstadt des Aals) gilt und am Ostersonntag das zugehörige kulinarische Fest gefeiert wird. Diese Köstlichkeit wird in kleinen Schmortöpfen aus Ton mit der typischen „mollo“ (pikante Sauce) serviert. Aus der Flussmündung des Río Miño kommen auch sein berühmter Lamprete (Neunauge) und der Maifisch. Die Weine aus dem Anbaugebiet O Rosal, das zur Herkunftsbezeichnung Rías Baixas gehört, sind der ideale Begleiter für diese Gerichte.

Tag 2º

Von Tui nach Redondela
  

Nach dem Frühstück beginnen wir zu Fuß unsere erste galicische Etappe des Portugiesischen Wegs von Tui nach Redondela. Sie zeichnet sich durch einen sanften Streckenverlauf entlang dem Flusslauf des Río Louro aus, bei dem sich Pfade und Wege mit asphaltierten Abschnitten abwechseln.

Wir verlassen Tui und beginnen unsere Wanderung am eindrucksvollen cruceiro (Steinkreuz) von Rebordáns aus dem 18. Jahrhundert und seiner romanischen Kirche, auf deren Kapitellen das Abendmahl des Herodes dargestellt ist.

Nachdem wir den Río Louro auf der Ponte da Veiga überquert haben, geht unser Weg weiter zur Kapelle Virxe do Camiño. Wir setzen unseren Weg auf einem Forstweg fort und erreichen eine weitere Brücke, die Ponte das Febres über den Río San Simón. Zu ihrem Namen kam sie, da der Heilige San Telmo hier erkrankt und gestorben sein soll. Nachzulesen ist dies auf einer angebrachten Hinweistafel.

Im Schutz der üppigen Ufervegetation des Río Louro erreichen wir das Dorf A Magdalena. Beim Verlassen der Ortschaft erwarten uns ein aus vier cruceiros (Steinkreuzen) bestehender Kreuzweg und anschließend eine wunderschöne Brücke über den Río Louro. Wir wandern weiter in Richtung Ribadelouro, wobei wir die Gándaras de Budiño, ein Feuchtgebiet von großem ökologischen und archäologischen Wert, westlich hinter uns lassen.

Mittagessen in O Porriño

Schließlich erreichen wir die Stadt O Porriño, wo wir von der Kapelle San Benito, der Kirche Santa María und vom Rathaus empfangen werden, einem eigenwilligen und großartigen Bau des hiesigen Architekten Antonio Palacios, der uns in Erstaunen versetzen wird.

In O Porriño machen wir Mittagsrast. Die Stadt ist berühmt für ihr herrliches Brot mit dicker Kruste und reichlich weicher Krume, das ein hervorragender Bergleiter für einen Teller Kutteln ist, deren kulinarisches Fest hier zum Ende des Sommers gefeiert wird.

Wir passieren Mos und probieren in Redondela zum Abendessen „chocos“ (Tintenfisch-Schmorbraten)

Im Anschluss an eine kleine Mittagspause machen wir uns wieder auf Weg und durchqueren den Hauptort des Gemeindebezirks Mos, vorbei an der Kirche Santa Eulalia, am Herrensitz der Markgrafen von Mos und am mehrfarbigen Steinkreuz von Os Cabaleiros, das mit zwei Laternen geschmückt ist.

Danach führt der Weg hinauf zur Anhöhe Alto de Inxertado, vorbei am römischen Meilenstein von Vilar de Infesta und über die Hochebene von Chan das Pipas.

Von hier an folgt der Jakobsweg der Nationalstraße N-550, bis wir Redondela mit dem Kloster Vilavella erreichen und anschließend unter dem sehenswerten Viadukt Pedro Floriani hindurch wandern.

Zum Abendessen können wir die geschmorten chocos (Tintenfische) in der eigenen Tinte probieren, für die der Ort berühmt ist. Außerdem besitzt Redondela auch ein gutes Übernachtungsangebot, das sowohl Herbergen, Hotels und Pensionen als auch wunderbare Herrensitze und Landhäuser umfasst.

Tag 3º

Von Redondela nach Pontevedra
  

Am nächsten Morgen sind wir nach einem frühzeitigen stärkenden Frühstück bereit, eine neue Etappe in Angriff zu nehmen, die von Redondela nach Pontevedra führt.

Wir verlassen den Ort unter dem so genannten Viadukt von Pontevedra, der den von Eiffel populär gemachten Modellen folgt. Nicht umsonst wird Redondela die „Stadt der Viadukte“ genannt, die ihr einen gewissen Zauber verleihen und schon bekannte Persönlichkeiten in ihren Bann gezogen haben. So zum Beispiel Lorca, der einmal sagte: „Ich bin durch ein vom Himmel gefallenes Örtchen gereist“. Anschließend bewundern wir die Barockfassade der Kapelle Santa Mariña, verlassen die Stadt und folgen dem Jakobsweg durch ein Waldstück bis hinab nach Setefontes.

Austern-Verkostung in Arcade

Wir erreichen den Gemeindebezirk Soutomaior in Arcade. Diese Ortschaft ist bekannt für die hervorragende Qualität ihrer Austern, so dass wir Halt machen und diese berühmten Austern mit ein paar Tropfen Zitronensaft probieren sollten. Nachdem wir uns ein wenig ausgeruht haben, machen wir uns wieder auf den Weg, der bald darauf auf der historischen Brücke Ponte Sampaio über den Río Verdugo führt. Hier wurde einst eine bedeutende Schlacht geschlagen, die den Rückzug der Franzosen während des spanischen Unabhängigkeitskriegs bedeutete. Auf Höhe von A Canicouva erwartet uns ein sinnträchtiger gepflasterter Weg, der uns nach Pontevedra und zu ihrer Wallfahrtskirche der Virgen Peregrina führt, wo die Etappe endet.

Die Altstadt von Pontevedra gehört zu den am besten erhaltenen in Galicien

Sie werden sich davon überzeugen können, dass Pontevedra viel zu bieten hat. Am besten auf einem Spaziergang durch die historische Altstadt, die zu den schönsten und am besten erhaltenen in Galicien gehört. In ihren Gaststätten, Wirtshäusern und Restaurants erwarten Sie die hervorragenden Produkte aus den Rías und Weine mit der Herkunftsbezeichnung Rías Baixas.

Bei gutem Wetter empfehlen wir einen Spaziergang am Ufer des Río Lérez, der uns zum Marschland von Alba führt, das als Gebiet von gemeinschaftsweiter Bedeutung eingestuft ist, oder zur Illa das Esculturas (Insel der Skulpturen), die über mehrere Brücken und Stege zugänglich ist. Hier werden Sie nicht nur Kunstwerke rund um den Granit bewundern können, sondern Sie können sich auch unter die Einwohner Pontevedras mischen, die diesen Freizeit- und Erholungsbereich nutzen, um Sport zu treiben, zu lesen, spazieren zu gehen oder Picknick zu machen. Begleitet werden Sie auf dem Spaziergang von den Wasserspielen und vom unterhaltsamen Treiben der Enten, Schwäne, Reiher und Eisvögel.

Bei schlechtem Wetter empfiehlt sich ein Besuch in den Salas Navales (Schifffahrtssälen) des Provinzmuseums. In der Kammer der Numancia können Sie einen realistischen Eindruck davon erhalten, wie das Leben auf dem ersten spanischen Panzerkreuzer war.

Abendessen und Übernachtung im Kloster San Xoán de Poio

Eine weitere Pflichtbesichtigung auf unserer Wanderung ist das Kloster San Xoán de Poio, das sich drei Kilometer von der Stadt entfernt in der Nachbargemeinde Poio auf einer herrlichen Anhöhe befindet, die über der Ría thront. Innerhalb der Mauern dieses Gebäudes, dessen Ursprünge auf das 6. Jahrhundert zurückgehen, werden zahlreiche künstlerische und bibliografische Schätze aufbewahrt. Als Pilger sollten Sie sich auf keinen Fall das beeindruckende Mosaik „Camino de Santiago“ (Jakobsweg) des tschechischen Künstlers Antoine Machourek entgehen lassen. Außerdem besitzt das Kloster auch eine Herberge, in der wir zu Abend essen und übernachten können.

Tag 4º

In O Grove geht es an Bord
  

An diesem Tag erleben wir eine der ungewöhnlichsten Etappen dieser Pilgerfahrt, auf der wir die Legende der „Traslatio“ (Überführung des Leichnams des Apostels Jakobus) nachstellen.

Da die Etappe in der Ría von Arousa startet und auf dem Meer und dem Fluss verläuft, können wir den Morgen mit einem kurzweiligen Spaziergang an der Küste bis nach O Grove verbringen, in dessen Hafen die Schiffstour beginnt.

Wir besichtigen das zauberhafte, in den Fels gehauene Örtchen Combarro

Für die Anreise nach O Grove empfehlen wir die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel, die Sie den wichtigsten Sehenswürdigkeiten dieses Küstenabschnitts der Ría von Pontevedra näher bringen. Erster Anlaufpunkt ist Combarro. Dieses zauberhafte Dorf beeindruckt durch seine traditionelle Küstenarchitektur, seine Getreidespeicher, Steinkreuze und seine interessante Lage am Uferhang der Ría von Pontevedra, wo es in den Fels gehauen ist. Wir empfehlen einen Spaziergang von der Plaza de San Roque, im historischen Ortskern, bis zum Strand von Padrón. Von diesem Sandstrand bietet sich ein einzigartiger Panoramablick auf den Ort und die etwa 30 Getreidespeicher direkt am Meer.

O Grove, die Hauptstadt der Meeresfrüchte

Im Anschluss an unsere Ortsbesichtigung folgen wir der gleichen Straße in Richtung O Grove, die auch als „Hauptstadt der Meeresfrüchte“ bekannt ist und wo wir gegen Mittag eintreffen werden. Die auf Meeresfrüchte spezialisierten Restaurants rund um den Hafen bieten ihre Delikatessen aus dem Meer „naturbelassen“, gekocht, in Teigpasteten, in Salaten, Paellas oder begleitet von leckeren Saucen an.

Wir stellen die „Traslatio“ (Überführung des Leichnams des Apostels Jakobus) an Bord eines Katamarans zwischen O Grove und Pontecesures nach.

Am Nachmittag läuft unser Katamaran vom Hafen aus und folgt dem Jakobsweg auf dem Meer von Arousa und dem Río Ulla. Dabei wird die „Traslatio“ nachgestellt, der legendäre Weg, den die Jünger des Apostels Jakobus zurücklegten, um den Leichnam des Heiligen auf einem Steinschiff von Jaffa (Palästina) nach Iria Flavia (Padrón) zu bringen

Ría von Arousa hinauf und genießen die abwechslungsreiche Landschaft mit ihren Stränden, Buchten, Landzungen, Inseln, Städten und Fischerdörfern. Auf dem Weg zur Flussmündung des Río Ulla streifen wir die Ufer der Inselgruppe der Malveiras, wo wir auf das erste der Steinkreuze des maritimen Kreuzwegs treffen, der nach Pontecesures führt. Wir legen in dieser Stadt an, nachdem wir dem Flusslauf flussaufwärts gefolgt sind und die Weiden von Lestrove und die Flussauen von Laíño hinter uns gelassen haben.

 

In Padrón folgen wir den Spuren der Legende

Auf der anderen Seite der großen Steinbrücke von Pontecesures liegt Padrón. Hier können Sie den Spuren der „Traslatio“ in der neoklassizistischen Jakobuskirche folgen, in deren Innern der „Pedrón“ aufbewahrt wird, ein antiker römischer Altar, an dem der Legende zufolge das Steinschiff vertäut wurde, in dem die sterblichen Überreste des Apostels Jakobus nach Galicien gebracht wurden. In der Nähe des Paseo do Espolón sollten Sie sich nach dem Brunnen Fuente del Carmen umschauen, um das kostbare Steinrelief der „Traslatio“ zu bewundern.

In Caldas de Reis können wir uns an den Thermalquellen erfreuen

Wenn Sie am Nachmittag noch etwas Zeit haben, sollten Sie einen Ausflug nach Caldas de Reis unternehmen, bekannt für seine Thermalquellen. So können Sie sich zum krönenden Abschluss des Tages in einem der dortigen Heilbäder entspannen und die wohltuenden Kräfte seiner Mineralheilwasser oder eine erholsame Massage genießen.

Wenn Sie vor der Rückkehr nach Padrón noch in Caldas de Reis zu Abend essen wollen, sollten Sie die köstliche Teigpastete mit Lamprete oder die Forellen aus dem Río Umia probieren.

 

 

 

 

 

 

Tag 5º

Von Padrón nach Santiago de Compostela
  

Nach dem Frühstück begeben wir uns auf die letzte Etappe des Portugiesischen Wegs von Padrón nach Santiago de Compostela.

Beim Verlassen der Stadt grüßt uns zum Abschied die Skulptur eines wandernden Pilgers. Hier beginnt ein Weg, der praktisch in gerader Linie bis nach A Escravitude führt, wo uns eine prächtige Wallfahrtskirche im Barock-Stil mit kunstvollen Türmen und einer Freitreppe erwartet. In ihrem Innern können wir einen goldfarbenen Altaraufsatz mit Darstellungen und Wandmalereien bewundern.

Nach einem Waldstück überquert der Weg die Eisenbahngleise in Angueira de Suso und wir wandern weiter in Richtung Rúa de Francos, wo uns ein gotisches Steinkreuz willkommen heißt. Ein kleiner Umweg führt uns zu den Ruinen vom Castro Lupario, Wohnsitz der legendären Raíña Lupa (der Wolfskönigin), die der Legende der „Traslatio“ zufolge angeboten hatte, ihre Ochsen vor den Wagen zu spannen, der den Apostel zu seiner letzten Ruhestätte bringen sollte.

Wir durchwandern verschiedene Ortschaften wie Osebe, Casalonga und Pedreira, die zunehmend dichter besiedelt sind, bis wir nach O Milladoiro kommen. Dieser Ort verfügt über ein sehr gutes Serviceangebot, so dass wir hier zu Mittag essen. Nach einer kurzen Mittagspause setzen wir unseren Weg in Richtung Agro dos Monteiros fort, von wo wir erstmals die Türme der Kathedrale von Santiago de Compostela erblicken.

Die Wolfskönigin bot an, ihre
Ochsen vor den Wagen zu
spannen, der die sterblichen Überreste
des Apostels transportierte.

Ankunft in Santiago de Compostela

Der alte mittelalterliche Weg führt an den Ruinen der erzbischöflichen Burg A Rocha Vella vorbei und erreicht anschließend das Stadtviertel A Choupana, ganz in der Nähe der Kapelle Santa Marta und bereits mitten in der Stadt Santiago de Compostela. Weiter geht es über die Avenida Rosalía de Castro und die Avenida de Xoán Carlos I, wobei wir die Alameda links liegen lassen. Jetzt betreten wir die historische Altstadt über die Porta Faxeira, eines der einstigen sieben Stadttore, das den Zugang zur Stadt durch die mittelalterliche Stadtmauer erlaubte, heute aber nicht mehr erhalten ist.

Wir folgen der Rúa do Franco, einer der belebtesten Straßen der Altstadt, in der zahlreiche Restaurants an ihrem Eingang die hervorragenden galicischen Produkte, vor allem Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte, in Aquarien und Kühlvitrinen zur Schau stellen.

Krönender Abschluss der Etappe ist die Praza do Obradoiro, auf der uns zur Belohnung die herrliche Fassade der Kathedrale und ihre Türme in all ihrer Pracht erwarten. Das Licht der Abenddämmerung verleiht dann dem Foto, das jeder Pilger vor der majestätischen Kathedrale machen sollte, eine ganz besondere Atmosphäre.

Zum Abendessen empfehlen wir, eines der zahlreichen nahe gelegenen Restaurants aufzusuchen. Neben seinen Pilgerherbergen wartet Santiago de Compostela auch mit einem umfangreichen und qualitativ hochwertigen Hotelangebot auf.

Tag 6º

Ein Tag in Santiago, zwischen Steinen und Gärten
  

Die Kathedrale und ihre beeindruckende Umgebung

Nach dem Frühstück sollten wir zuerst eine Tour durch die historische Altstadt unternehmen, die 1985 zum Weltkulturerbe erklärt wurde.

Wir empfehlen, mit der Besichtigung der Kathedrale zu warten, bis die Pilgermesse abgehalten wird. In der Zwischenzeit können Sie die verschiedenen Fassaden der Kathedrale und ihre Plätze sowie die anliegenden Straßen bei einem Rundgang betrachten und ihre Schönheit und ihren künstlerischen Wert bewundern.

Wenn die Berenguela, die größte, im Torre do Reloxo (Uhrturm) befindliche Glocke der Kathedrale mit einem tiefen „C“ die Mittagsstunde (12 Uhr) verkündet, betreten wir die Kathedrale. Hier sollten wir die traditionelle Umarmung des im Reliquienschrein des Hochaltars stehenden Apostels durchführen. Anschließend können wir in die Krypta hinabsteigen und einen Augenblick vor der silbernen Urne verweilen, in der die sterblichen Überreste des Apostels und seiner Jünger Theodorus und Athanasius verwahrt sind.

Zu bestimmten kirchlichen Feiertagen können Sie das beeindruckende Schauspiel des Botafumeiro erleben, wenn ein riesiges Weihrauchfass im Querschiff der Kathedrale geschwungen wird und dabei fast das Gewölbe berührt. Dicke Weihrauchwolken erfüllen dann den Raum und schaffen eine Atmosphäre voller Aroma und Magie, die unvergessliche Bilder und Eindrücke hinterlässt.

Der ungewöhnliche Park von Bonaval mit seinem ehemaligen entweihten Friedhof

Zum Essen haben wir die Qual der Wahl, denn Santiago hat einfach alles zu bieten: Restaurants, Gaststätten, Steakhäuser, Spezialitätenrestaurants für Meeresfrüchte oder Kneipen. Den Nachmittag verbringen wir mit einem Spaziergang durch die Grünanlagen von Santiago de Compostela. Wir empfehlen einen Besuch der Parkanlage San Domingos de Bonaval, von wo wir einen unglaublichen Blick auf die Stadt erhalten und zu der auch ein ehemaliger entweihter Friedhof gehört, der aufgrund seiner besonderen Akustik und Atmosphäre manchmal als Bühne für musikalische Veranstaltungen genutzt wird.

Tradition und Moderne – Seite an Seite

Der Zugang zum Park von Bonaval wird auf einer Seite vom Museo do Pobo Galego (Museum für galicische Völkerkunde) flankiert, das die bedeutendste Sammlung galicischer Kultur und Ethnografie enthält. Im Museum können wir die berühmte dreifache Wendeltreppe von Domingo de Andrade bewundern, ein Kunstwerk von Gleichgewicht und Harmonie. Auf der anderen Seite befindet sich das Galicische Zentrum für zeitgenössische Kunst, das nicht nur aufgrund der darin befindlichen Ausstellungsstücke sondern auch durch das vom portugiesischen Architekten Álvaro Siza entworfene Gebäude an sich interessant ist.

Nach dem Abendessen sollten wir auf jeden Fall ein wenig das Nachtleben von Santiago entdecken. So können wir in einer der klassischen Bars in aller Ruhe ein Glas trinken und durch die belebten Straßen spazieren, die uns verzaubern und in ihren Bann ziehen werden, wenn das gelbe Licht der Laternen die Steine der Straßen und Gebäude überzieht.

Tag 7º

Die Markthalle und ihre „paisanas“ (Bäuerinnen)
  

Wir dürfen Santiago de Compostela auf keinen Fall verlassen, ohne zuvor die Markthalle auf dem Höhepunkt ihres geschäftigen Treibens erlebt zu haben.

Sie ist der wichtigste und traditionellste Markt der Stadt. Es lohnt sich, die Gänge dieses prächtigen Natursteinbaus zu durchlaufen und sich von den unzähligen verschiedenen Gerüchen, Farben und Klängen verführen zu lassen. Die Händler und Verkäufer laden Sie immer wieder dazu ein, die Produkte zu kosten und sich von ihrer Qualität zu überzeugen.

Eine der größten Besonderheiten des Marktes ist, dass auf dem Platz vor der Markthalle noch immer die „paisanas“ (Bäuerinnen) existieren, die hier die Ernte aus ihren Gärten, den Honig aus ihren Bienenstöcken, die Eier ihrer Hennen und die lebenden Küken aus ihrem Hühnerhof verkaufen. Die bekanntesten dieser Bäuerinnen sind die pementeiras (Verkäuferinnen der berühmten grünen Paprikaschoten) aus Padrón.

Außerdem befinden sich auf dem Gelände auch einige Restaurants, in denen man die frisch auf dem Markt gekauften Produkte zubereiten lassen kann.

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