In Ourense, zwischen den Stauseen Chandrexa de Queixa und Portas besetzt der Macizo Central über 46.000 ha fast unbewohntes Gebirgsgelände. Es ist das Habitat von Wölfen, Wildschweinen, Hirschen ... Sowie von botanischen Überraschungen wie einzigartigen Birken- und Stechpalmenwäldern.

Das einzige Skigebiet Galiciens, die Cabeza de Manzaneda liegt innerhalb des Macizo Central. Aber auch fast unberührte Naturgebiete wie der Parque Natural O Invernadeiro, das Flusstal des Návea oder der Souto de Rozavales, ein jahrhundertealter Kastanienwald.  

Im Gebiet von O Bolo, der spektakuläre Canyon des Flusses Bibei, mit Weingärten, die an Hängen mit bis zu 50% Gefälle angebaut sind und wo sich majestätisch das barocke Heiligtum das Ermidas erhebt. Und im Herzen der Ribeira Sacra, Montederramo mit seinem Kloster und seinem enigmatischen „Bidueiral“, einem dichten Wald mit alten Birken und Farnkräutern und Flechten bewachsen, wo es heißt, dass sich Blanco Romasanta, der berühmte galicische Werwolf versteckt haben soll.

Beschreibung

Das Macizo Central besetzt eine weitläufige fast unbewohnte Gebirgslandschaft, was es ermöglicht hat, dass hier wichtige sich im Übergang befindliche Ökosysteme zu erhalten. Diese Gebirgsketten sind das ideale Revier für den Wolf und seine bevorzugte Beute: Rehe, Hirsche und Wildschweine. Auch botanische Überraschungen wie einzigartige Birken- und Stechpalmenwälder neben einer Vegetation, die oftmals der Entstehung von Weideland für die Viehzucht zugedacht ist. In den Weilern dieser Gebirgskette wird noch heute das traditionelle Weiden betrieben.

Dies ist ein Land, das der langsamen Entwicklung der Natur und der Tradition ausgesetzt ist. Wie zum Beispiel die hundertjährigen Kastanienbäume, die Jahr für Jahr eine zarte, süße Frucht neu hervorbringen oder die Römerbrücken, über die immer noch die Autos fahren. So sieht das Innere der Provinz Ourense aus, wo die Gipfel den rauen Charme des Steins mit der Sanftheit der großen organisch geformten Volumen kombiniert. Die Serra de Queixa ist der Höchste Punkt in der einzigen Skistation Galiciens, und zwar Manzaneda, genauer gesagt in A Cabeza Grande (1.782 m). Weitere alpine Landschaften finden wir in der Serra de San Mamede (1.619 m) und in O Fial das Corzas mit den Bergen, die den Parque Natural do Invernadeiro umringen. Die Flüsse, die in diesen Höhenlagen entspringen, sind Nebenflüsse des Sil gen Norden; des Miño über den lebendigen Arnoia gen Westen; und in Richtung Süden gibt es Flüsse, die in den bereits auf portugiesischem Boden fließenden Douro (Duero) münden.

Wir befinden uns somit in einer wichtigen Wasserdomänen, die aber auch kontrastreich ist, denn je nach Jahreszeit, Höhenlage und Orientierung gibt es hier Wasser im Überfluss oder aber Knappheit. Knapp 200 km von der Küste entfernt verzeichnet dieses Gebiet die höchste Niederschlagmenge in Form von Regen oder Schnee. Die Sommer sind jedoch extrem trocken. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt nie über 10º C. Der Bibei, der dieses Gebirgsmassiv im Nordosten bis zu seiner Mündung in den Sil begrenzt, formt einen Canyon mit stark mediterranen Zügen. Bemerkenswert sind die Weingärten in dieser Landschaft.

Flora
Eichenwälder (Quercus pyrenaica). Birkenwald (Betula alba) in Montederramo, gemischt mit „Carballeiras“ (Eichenwald hauptsächlich der Art Quercus robur). Stechpalme (Ilex aquifolium) und Vogelbeere (Sorbus aucuparia). Gebirgsweiden mit Festuca indigesta und Besenginster Cytisus scoparius sowie Zwergginster C. purgans.

Fauna
Wolf (Canis lupus), Steinadler (Aquila chrysaetos), Wiesel (Mustela nivalis), Rebhuhn (Perdix perdix hispaniensis). Huftiere im Parque do Invernadeiro: Rehe (Capreolus capreolus), Damhirsch (Dama dama) und Rothirsche (Cervus elaphus).

Routen

Jeder Besuch des Naturschutzgebiets Parque Natural do Invernadeiro erfordert eine behördliche Genehmigung, die auf maximal dreißig Personen pro Tag beschränkt ist, jedoch im Gegenzug bis zu fünf Führungen mit exzellenten didaktischen Möglichkeiten bietet.

Es besteht die Möglichkeit den Abstieg von Rehen und Hirschen zum Fluss zu beobachten. Was einst als Jagdgrund begann, wird nun häufig von Schulgruppen besucht, die den Kontakt zur Natur suchen.

Route1 - Von Verín

Die beste Art und Weise, sich zum Naturpark zu begeben, ist von Verín aus über die Straße nach Campobecerros. Von Vilariño de Conso, der Gemeinde, in die der Park eingebettet liegt, ist die Anfahrt schwieriger. Von dort kann man jedoch andere Aufstiege machen. Einen bis Chaguazoso, der höchstgelegene Weiler Galiciens. Dort stoßen wir auf den Cenza, der uns flussabwärts mit einer wilden Kaskade überrascht. Ein weiterer Weg führt bis nach Pradoalbar, wo der Fluss Cerveira, der später Conso heißt, sich in ein wunderschönes Tal ergießt.

Route 2 - Von A Pobra de Trives

Um die Gebirgszüge des Zentralmassivs Macizo Central kennenzulernen, bietet die Straße, die von A Pobra de Trives kommt, fantastische Wanderwege. Wir können bis zur Wintersportanlage Estación de Manzaneda hochsteigen. Von dort zweigen weitere Wege bis zu den Granitformationen oder zum Gipfel A Cabeza Grande ab, von wo aus man den verlassenen Weiler Prada auf einem alten Gletscher erreicht.

Route 3 - Saíndo de Chandrexa de Queixa

Wollen wir jedoch zur Gemeinde Chandrexa de Queixa und Celeiros, ihrem Hauptort wandern, der über ein ethnographisches Museum verfügt, gibt es eine Straße, die um den Stausee herumführt und von der mehrere Abzweigungen abgehen und ein wunderschöner Spazierweg beginnt, der vom Freizeitareal Santa Cruz entlang des Queixa-Ufers führt. Von dort gelangen wir auch zu dem GGB Bidueiral de Montederramo und können einen Blick auf eine waldige Redoute werfen, die perfekt erhalten und hauptsächlich mit Birken bewachsen ist. Um jedoch die Serra de San Mamede zu ersteigen, ist es empfehlenswert, dies von der anderen Seite zu machen. Von der Ortschaft Arnuíde, an der Straße Maceda-Xinzo de Limia, führt ein Weg hoch zum Gipfel, der von Blaubeeren gesäumt ist. Am anderen Ende, in der Gegend von O Bolo, gehört auf das typische Foto des Bibei-Canyons das barocke Heiligtum das Ermidas, wie es zwischen Weingärten förmlich im Berg hängt. Das milde Klima erlaubte es den Mönchen sogar Ölmühlen für die Oliven zu betreiben, die hier auch wachsen.

Interessante Daten

Lage
Das Zentralmassiv von Ourense erstreckt sich über die Gemeinden O Bolo, Chandrexa de Queixa, Laza, Manzaneda, A Pobra de Trives, Viana do Bolo, Vilariño de Conso, Quiroga, Larouco und Montederramo. Der Parque Natural O Invernadeiro gehört zur Gemeinde Vilariño de Conso.

Fläche
45.829 ha ((inklusive dem Canyon des Bibei-Flusses)
 

Anfahrt
Von Ourense aus dem Norden kommend, über die C-536 mit Abzweigungen in Castro Caldelas oder A Pobra de Trives. Aus dem Süden, über die Schnellstraße Rías Baixas (A-52) oder die N-525 mit Ausfahrt in Xinzo de Limia und Verín. Vom Osten, in Richtung Bibei-Canyon in As Ermidas, über die C-533 Petín-A Gudiña, die auch Anschluss zur Schnellstraße A-52. Zufahrt zum Parque Natural von Verín kommend, Richtung Campobecerros über Castrelo de Val (OU-114).

Infrastruktur

  • Aula de la Naturaleza P. N. „O Invernadeiro“ und Genehmigungen für die Besuche des Parks: Tel.: 988 386 376. Fünf geführte Routen.
  • Centro de Recuperación da Fauna Silvestre. Alto do Rodicio.

Serviceleistungen
In den Dörfern innerhalb des GGB „Macizo Central“.

Arriba