Wurde 1986 zum kunsthistorischen Denkmal erklärt.

Im 9. Jh. identifizierte der Bischof Theodomir aus Iria Flavia einen kleinen römischen Tempel als das Grab des Apostels Jakobus. Aufgrund dieses Fundes ließ König Alfons II., genannt der Keusche, eine bescheidene Kirche um diesen heidnischen Bau errichten. Die zunehmende Pilgerschaft und eine gewisse Stabilisierung nach den maurischen Angriffen führten zu einem neuen Bau, der im Jahr 1075 unter der Herrschaft von Alfons VI. und unter der erzbischöflichen Leitung von Diego de Peláez begann. Hiermit fing die Errichtung der romanischen Kathedrale an, die während des Erzbistums von Diego Gelmírez weitergeführt wurde und nicht unterbrochen wurde, bis sie zu dem großartigen Dom wurde, wie wir ihn heute betrachten können.

Die Kathedrale besteht aus Granitmauerwerk mit Dachplatten aus demselben Material. Es handelt sich um einen romanischen Bau mit einem lateinischen Kreuz als Grundriss, Langhaus, dreischiffigem Querhaus, Chorumgang in der Apsis und Tribüne, die den gesamten Perimeter umläuft; Seitenkapellen sind entlang der gesamten Kathedrale angeordnet, jede mit ihrem individuellen Raum. Aus der romanischen Epoche sind nur wenige im Chorumgang erhalten.

Seitenschiffe mit Kreuzgratgewölbe, Hauptschiff mit gestelztem Tonnengewölbe und gestützt von Gurtbögen und Triforium mit viertelkreisförmiger Tonne. Die Acibechería-Fassade ist neoklassisch (Ventura Rodríguez und Lois Monteagudo). Die Praterías-Fassade ist romanisch und ein Paradigma der mittelalterlichen Ikonografie. Die Puerta Santa, barock (1611), öffnet sich nur in compostelanischen Jahren. Die Obradoiro-Fassade (Fernando Casas y Novoa, 1738-1750) ist eine Kombination aus Stein und Glas, mit einem beachtlich großen Fenster im Hauptkörper, eines der größten aus der Zeit vor der Industriellen Revolution. 1986 zum kunsthistorischen Denkmal erklärt.

Pórtico de la Gloria

Ein 1188 vollendetes Werk des Meisters Mateo. Ein krönendes Beispiel romanischer Bildhauerei, das an diesem Portal mit drei Bögen zum Ausdruck kommt. Im Mittleren wird das Gloria, das Schicksal der Gerechten dargestellt, präsidiert von einem großen wiederauferstandenen Christus. Im linken Bogen, das jüdische Volk, wie es am Limbus der Gerechten auf Christus wartet, und im rechten, das Jüngste Gericht, dem alle Menschen unterzogen werden.

Außerdem sind an den verschiedenen Säulen des Gesamtwerkes die Propheten und Apostel und an der Mittelsäule, die Wurzel Jesse und eine sitzende Statue des Apostels Jakobus dargestellt.

Capela da Corticela

La Corticela, ein Oratorium aus dem 9. Jh., gehörte später zu den Benediktinern des Hl. Martiño Pinario und ist seit jeher die Kirchengemeinde der Ausländer und Pilger. Die Kapelle wurde von den nachfolgenden Erweiterungsbauten der Kathedrale absorbiert.

Der Zugang zur Kapelle findet über den Nordarm des Querschiffes statt, durch einen im 18. Jh. gebauten Gang. Der langgestreckte, dreischiffige Tempel besteht aus Granit und ist mit Holz und Ziegeln abgedeckt. Romanische Fassade mit glatten Säulen und pflanzenverzierten Kapitellen, ebenso wie die dreifache Archivolte der Heiligen Drei Könige. Im Inneren, an der Nordmauer, ein Ensemble mit Jesus im Garten Getsemani aus polychromem Granit (15. Jh.).

Besichtigung der Dächer

Im Jakobsbuch sagt Aimericus Picaudus, dass jeder, der melancholisch auf die Dächer steigt, wieder glücklich herunterkommt.

Einleitung

Das Dach der Kompostelanischen Basilika war - seit der Entstehung des Gebäudes - aus Granit und gestuft und konnte über die Türme der mittelalterlichen Fassade des Maestro Mateo begangen werden. (Erst Ende des 18. Jh. bis Anfang des 19. Jh. war es mit Ziegeln bedeckt; Mitte des 20. Jh. wurde ihm sein steinerner Charakter wiedergegeben). Es gehört zum schönen und beispielhaften romanischen Tempel, den die Jahrhunderte in ein sagenhaftes Gewand im Stil der Gotik, Renaissance und vor allem des Barock gekleidet haben.

Auf die Dächer des Heiligtum vom Hl. Jakobus zu steigen, ist Zugang zu einem besonders privilegierten Ort zu haben, an dem die Besichtigung der Basilika ihren krönenden Abschluss findet und von dem aus man einen Blick auf Santiago de Compostelagenießen kann: den Ursprung, die Entwicklung und Ausdehnung, sowie das weitreichende Panorama der umliegenden Landschaft, zu der die historischen Berge, voller mit Jakobus und der Pilgerschaft verbundener Traditionen. Einzigartiger Aussichtspunkt, der beim Anblick von derartiger Schönheit alle Erwartungen übertrifft und den Besucher dazu anhält, über die historischen und künstlerischen Gegebenheiten seit der Entdeckung der Grabstätte des Apostels Jakobus dem Älteren nachzudenken.

Projekt

In den letzten Jahren, dank der zahlreichen Erfahrungen, die wir sammeln konnten, hat die Idee, eine organisierte Besichtigung anbieten zu können, immer mehr Form angenommen. Das vom Stadtrat entwickelte Projekt, die Dächer der Kathedrale dem Publikum zu öffnen, setzt die Restauration und Erhaltung der Türme und Dächer voraus. Gleichzeitig bietet es der Öffentlichkeit Zugang und Sicherheit, mit dem Ziel, einer gesellschaftlichen Anfrage in angemessener Form entgegenzukommen und einen unvergesslichen Besuch zu gestalten.

Info zur Besichtigung

Geführte Besichtigung für Gruppen mit maximal 25 Personen. Es steht auch ein Service für extrem große Gruppen zu Anlässen wie Kongressen, Konventionen etc. zur Verfügung, sowie für punktuelle Fälle, die eine spezifische Lösung erfordern.

Verlauf der Führung

Der Zugang findet über den Palacio de Xelmírez (Obradoiro) statt, führt weiter hoch zur Torre da Carraca - dabei geht es über den Pórtico da Gloria - und dann zum letzten Anstieg zur Torre das Campá. Dort beginnt der Rundgang im Freien auf dem Dach. Über die Torre da Carracas geht es dann schließlich wieder runter mit Ausgang am Xelmírez-Platz.

Inhalt

Der Inhalt der Besichtigung wird der Art der Besucher und ihren Ansprüchen sowie ihrem Alter und Bildungsgrad entsprechend angepasst. Es besteht die Möglichkeit, Kinder bei der Führung mitzunehmen, sofern die Eltern oder Begleitpersonen die Verantwortung übernehmen.

Öffnungszeiten und Eintrittskartenverkauf

Von Dienstag bis Sonntag werden die Besichtigungen stündlich von 10:00 bis 14:00 Uhr und von 16:00 bis 20:00 Uhr stattfinden. Vorgesehen ist, die erforderlichen Mittel für telefonische Reservierungen zur Verfügung zu stellen, sowie ein Informationsbüro, in dem auch die Eintrittskarten gekauft werden können (im Pazo de Xelmírez) einzurichten.

Für weitere Informationen: Anschrift des Museums der Kathedrale (Rúa del Villar, nº 1, 1º izq.). Tel.: 981 56 05 27; Fax: 981 56 33 66; E-Mail: edumuseocatedral@archicompostela.org.

Preis

Normale Eintrittskarte: 10 €. Ermäßigt (Studenten und Rentner): 8 €. Vorhergesehen sind Sonderaktionen in der Nebensaison für Schulen und Bürgerkollektive.

Büro

Palacio de Gelmírez (Plaza del Obradoiro).

Virtueller Besuch der Kathedrale

Besuchen Sie den Dom virtuell mit hochauflösenden Fotos

Virtueller Besuch Dommuseum

Virtueller Besuch im Dommuseum.

Arriba